El Calafate – Terrazas del Calafate, 17.11.2011, 22:45
220 Km mit dem Bus durch karge Landschaft. Als Highlight haben wir 3 Nandus (davon 1 nur noch als Gerippe), 12 Pferde, 2 Notrufsäulen und 34 Mio 200 Tausend Grasbüschel gezählt.
Aber schon nach rund 40 km Fahrt hatten wir dann für den Rest des Weges unser Ziel vor Augen: das monumentale Fitz Roy Massiv baute sich in der Ferne gut sichtbar gegen den strahlend blauen Himmel vor uns auf.
Nach 2,5 Std sind wir dann in El Chalten angekommen. Ein kleiner Ort, der wohl hauptsächlich davon lebt, dass sowohl Bergsteiger als auch Wanderer, die im Nationalpark spazierengehen wollen (neudeutsch „trekken“) ihn als Ausgangspunkt für Ihre Tour nutzen.
Da ich keine Lust auf Latrine und Hinterlassenschaften vergraben hatte, haben wir uns für eine Tagestour entschieden (für länger haben wir eh keine Zeit 😉 ).
Ich weiss ja nicht wie Euch geht, aber ich habe bei diesen Bergtouren immer eine Sinnkrise: Warum tue ich mir das an? Sollen die Heimgebliebenen sich ihre Bilder doch selber machen – Ich könnte so schön zu Hause auf dem Sofa sitzen – Können wir nicht einfach segeln gehen (muss ja nicht auf der Elbe sein 😉 ) – Also warum quäle ich mich hier hoch? Und dann noch mit einer dicken gefütterten Jacke am und einem dicken Pullover und LANGE Unterhose im Rucksack? Warum hat mir keiner gesagt, dass ich nicht bis auf den Gipfel in 3405m kalte Höhe muss? Auf 700 m ist es brüllend heiss. Was soll der Kram im Rucksack? Tausende Fragen .
Und dann gibt es doch eine einzige Antwort auf die vielen Fragen: Bei Ankunft an einem Aussichtspunkt stehen wir plötzlich direkt vor dem Fitz Roy Massiv. Erhabend. Mir ist als höre und spüre ich den Wind und den Schnee direkt in meinem Gesicht. Endlich Labsal für die glühende Seele und verbrannte Haut. (weil auf die Sonnencreme hatte ich heute erst keine Lust …) [M]
Oh wei oh wei: Um es kurz zu machen: Wir hatten einen wunderschönen Tag und sitzen jetzt erschöpft in einem gemütlichen Sofa mit Blick auf das nächtliche El Calafate inklusive Lagune. Im Hintergrund höre ich, dass unsere Bord-Pässe gedruckt werden und auch Aerolineas Argentinas arbeitet am Umbuchen, nachdem sie es geschafft haben einen Anschlussflug VOR den ersten Flug am gleichen Tag zu verschieben – Alles wird gut!
Das soll es auch für heute schon sein, morgen geht es um 7:30 Uhr los zum Mini-Trekkig auf dem Gletscher und damit wir das Super-Frühstück hier ausreichend würdigen können müssen wir mitten in der Nacht aufstehen.
Zum Ausgleich für den kurzen Text gibt es ein paar Bilder mehr [T].
Ach ja, da nach dem Abstieg noch etwas Zeit bis zu Rückfahrt war, sind wir kurzerhand ins „Waffelhaus“ eingekehrt. Sehr lecker![M]
Saludos
Tanja und Michael
danke für die km-Entfernungschilder Schilder, jetzt weiss ich erst einmal, wie weit ihr im Moment weg seid, gaaaannnzzzzz schön weit wwwweeegggg!!!
Schöne Tour, LG Tina
Hallo ihr Wanderer,
um den Weg habe ich euch nicht beneidet, aber für den Ausblick schon und die Belohnungswaffel auch. Zzum Thema Sonnencreme muss wohl nichts mehr hinzugefügt werden, vor allem in dieser Höhe!!! So, jetzt musste mal kurz der Moralapostel raus 🙂
Tanja, was war anstrengender dieser Aufstieg oder Triathlon?
Und ich glaube es immer noch nicht, auf einmal steht Tanja mitten in der Nacht auf, um das Land zu erkunden, diejenige, die früher auf Reisen bis mittags auf der Stirn stehen hatte: Ich wünsche keine Unterhaltung…
Und noch interessanter finde ich, den Kommenar von Kathi, vor allem die Uhrzeit, anstatt Hausaufgaben zu machen, studiert sie eure Reiseberichte. Aber reisen oder auch das Lesen von Reiseberichten fördert die Allgemeinbildung auch, oder?
Lass es euch gut gehen und geniest die Zeit in Argentinien
Alles Gute von Tina
die pinken häuser haben dir doch bestimmt super gefallen, stimmts oder habe ich recht, tanja?!:D
Hallo ihr Gipfelstürmer, haste ja toll beschrieben – Deine Bergsteigerstimmung – aber – ich kann die komplett nachvollziehen – besonders der „Lohn“ wenn Du oben ankommst und einfach die Aussicht geniessen kannst und „über der Welt“ stehst. Ihr macht das einfach klasse mit den Reiseerzählungen – und ich staune, daß ihr dafür auch noch so viel Zeit über habt. Und sei nicht traurig Michael, daß Du nicht ganz nach oben warst – hab mal im Internet nachgelesen und folgendes u.a. gefunden:
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Aufgrund seiner Form und der extremen, unberechenbaren Wetterverhältnisse gilt der Berg auch heute noch als extrem schwer zu besteigen. Die meisten Versuche zur Besteigung bleiben erfolglos.
Am 16. Januar 1986 schaffte der Österreicher Thomas Bubendorfer als Erster die Alleinbegehung.
1994 gelang Christoph Hainz in knapp 9 Stunden die bislang schnellste Solobesteigung des Berges.
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Also – sei happy das Du / Ihr es überhaupt soweit geschafft habt. Die Waffeln seien Euch gegönnt – dazu Lumumba oder Glühwein??
Ich wünsche Euch einen angenehmen Weiterflug, wenn es die Aerolineas Argentinas denn so schaffen, wie es eigentlich soll und bin gespannt, woher der nächste bericht kommt.
Macht dat man jut – bis denne – hasta pronto un saludo de alemania Roberto