Schegamos a Trelew – En el autobus a Puerto Madryn

Trelew, Puerto Madryn, Sa 19.11.2011

Einer unserer Schicksalsgemeinschaft hat uns sicher gelandet. Als Pilot der Lufthansa durfte er die Landung in Trelew live im Cockpit miterleben. Da bin ich schon etwas neidisch… Die beiden hatten uns auch angeboten, uns bis Puerto Madryn mitzunehmen. Ob der Mietwagen aber groß genug für das Gepäck von uns Vieren ist?
Da der Bus von Eben-Ezers vor der Tür stand und es scheinbar Probleme am Avis und einem anderen Mietwagen Stand gab, hatten Tanja und ich uns entschlossen den Bus zu nehmen.
Gerade schaute die Frau des Piloten in den Bus und bat Tanja um (Sprach)Hilfe. Nun sitzt sie neben mir. Und der Pilot auf dem letzten freien Platz vorne direkt hinterm Cockpit. Die beiden letzten Plätze im Bus haben die beiden gerade eben noch bekommen. Und wohl auch die beiden anderen aus unserer kleinen Reisegruppe, die einen Flieger später bekommen haben sind gerade gelandet. Alles wird gut!
Jetzt sind wir auf „Vuscho Muscho“ gespannt, der Busfahrer konnte mit Tanchas „Muelle Viejo“ nix anfangen. Nach einigem Hin- und Her-Raten konnten wir uns dann aber auf einen Ablade-Hotel einigen. Und jetzt höre ich auf, da der Bus unendlöich holöpert und springt… [M]

Endlich komme ich auch mal wieder zu Wort, aber heute morgen hat Michael geschrieben, während ich mit den anderen die Reiseplanung diskutiert habe.
Die Asche-Vorhersage sah sehr schlecht aus, darum waren wir in Gedanken schon im Bus (19h), Leihwagen (16h) oder in einem andern Ziel (Salta?). Darüber haben wir dann fast verpasst, dass unser Flieger  völlig überraschend zur bereits gestern angekündigten Zeit zum Einsteigen bereit war. Nach einem kurzen Sprint durch den Flughafen, der Entgegennahme des Proviantes und dem Sicherheits-Check (in dieser Reihenfolge inkl. Wasserflasche) saßen wir dann doch glücklich im Flugzeug und es hat uns doch tatsächlich nach Trelew geflogen (sogar mit Catering an Bord). Irgendwie muss man hier immer erst die Hoffnung aufgeben, und dann geht es doch noch! [T]

Puerto  Madryn, Cafe Lizzard, Sa 19.11.2011 15:30 Uhr

Puerto Madryn - die Häuser waren die Anstrengungen nicht wirklich wert

Puerto Madryn - die Häuser waren die Anstrengungen nicht wirklich wert

Jetzt sind wir glücklich in Puerto Madryn und nach einer kleinen Stadtrundfahrt mit dem Transferbus auch in unserem Hotel angekommen. Nach sehr kurzem Aufenthalt dort sitzen wir grade im Cafe Lizzard, haben einen Hamburger und eine Pizza im Magen und beobachten den gemeinen Argentinier bei der Verrichtung seiner samstäglichen Pflichten. Ein Großteil der männlichen Bewohner versammelt sich, in ein Fussballtrikot der Wahl gehüllt, um sich mit einem Stück Pizza und einem Quilmes (DAS Bier Argentiniens) auf den Nachmittag einzustimmen. Ein MUSS dazu: Ein Sonnenhütchen, am besten in weiss oder rot, gerne auch mal ein freier Oberkörper, damit man die Muskeln besser sieht.
Leider gibt es hier kein WLAN, aber wir haben schon ein Internet-Cafe gesehen. Mit diesem Text gibt es auch ein paar Bilder vom Gletscher. (Anm.: schaut mal im Artikel zum Perito Moreno nach)

Ach so: Schegamos soll llegamos heissen, aber inzwischen haben wir gelernt, dass die Argentinier reden, als ob sie die Backen voll haben. „Ella va a llamar ya“ klingt dann wie: Escha ba a schamma scha. Sehr nett! [T]

Puerto Madryn, Hotel Muelle Viejo, Sa 19.11.2011 19:30 Uhr

URLAUB!!!! Spaziergang an der Strand-Promenade, Nickerchen am Strand, Buchung eines Tauchausfluges mit Seelöwen, Preisauskunft bei der Autovermietung, Planung von Montag (Peninsula Valdez) und Dienstag (Pinguin-Kolonie) – alle Qual an den diversen Flughäfen ist vergessen! [T]

Und vielen Dank für die aufmunternden Kommentare. Das mit den nachhaltigen Erinnerungen habe ich heute im Bus auch zu unserer Reisebekanntschaft gemeint. Ihre Antwort: „Ja, zum Erzählen hinterher ok, aber nicht für den Erholungswert des Urlaubs.“ Spontan habe ich das anders gesehen. Und nach einigem Nachdenken sehe ich das jetzt auch noch anders. Eigentlich fühle ich mich ganz gelassen bei allen diesen Aktionen und denke: Ja DAS IST Urlaub. Langweilig geht auch zu Hause. Ja, ich bin müde. Rege mich auch schon mal auf, weil manches anders organisert sein könnte … Aber da kann ich halt nicht raus aus meiner Haut. Die Wanderwege auf Madeira und das Autoverleihwesen weltweit habe ich schon auf meiner Liste. Aerolineas Argentinas steht kurz davor auf Platz 1 der Charts zu schießen. Noch sind das aber die Autoverleiher. Wer jemals an den Schaltern für einen Wagen abgestanden hat, muss sich doch gefragt haben, warum kann ich Flüge so simpel und bequem über das Internetbuchen (das sie dann anders als geplant verlaufen, ist eine andere Sache), aber bei den Autoverleihern besteht nicht die Möglichkeit alle notwendigen Daten (und Bedingungen) über das Internet einzugegeben bzw abzufragen. Ich finde, das sollte sich ändern! Gerade heute, als wir nach einem Auto fragten, saß ein Mädel vor dem Verleiher, der ihr Zettel zur Unterschrift vorlegt. „Und jetzt noch hier“ Das Mädel stutzte in Angesicht der DIN A4 (oder ARGNorm A4) Seite, überlegte kurz, beschloss wohl „ya viene“ und zeichnete mit Ihrem guten Namen. Ich bin sicher, sie hatte keine Ahnung, was sie da Unterschrieben hat. Und ich frage mich: wer würde das lesen? Kein Schw… Und wir werden uns wohl die Tage auch die Frage stellen, denken „ya viene“ und ins Auto steigen. Problematisch wird’s dann halt bei „ohoh daneben“. Aber so ist das Leben (Achtung! Bildungsblog-Alarm: franz. „C’est la vie!“).
Wer sich fragt, warum ich ich hier so rumphantasieren kann und mich keine stoppt?
Hähä, die das könnte ist an der Plascha (Bildungsblog: heißt auf echt spanisch „Playa“) therapeutisch Joggen. Und ich finde, der Unterscheid zwischen „Bloggen“ und „Joggen“ ist echt ein Kleiner. Rein lexikalisch, versteht sich.
Jeztz bin auch auch nicht mehr (so richtig, nur noch ein bisschen) müde, da ich nicht nur auf der Plascha sondern hier im Heim noch ein wenig geschlummert habe. Jawoll, auch DAS IST Urlaub. Urlaub kann ja soooo vielschichtig sein. Genau wie Arbeit. Und beides macht mal mehr, mal weniger Spaß. Gelle?

Auf mein erstes richtig gutes Argentinisches Steak warte ich übrigens immer noch.
Und das Wasser dreht sich hier im Uhrzeigersinn. Ist das richtig so? Oder kennt die Dusche sich hier nicht? Was ich immer noch sagen wollte: Eine Weile habe ich mir das jetzt angesehen, jetzt muss es raus.
Früher habe ich den folgenden Spruch gelernt, der hier echt auf den Prüfstand gestellt wird. Und der geht so: „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie Ihren Lauf, im Westen wird sie untergehn, im Norden wird sie niemals stehn.“ Hey Leute, das ist völliger Quatsch. Das stimmt einfach nicht. Aber zur Kontrolle schau ich morgen nochmal genauer hin. Vielleicht ist meine Brille ja auch beschlagen oder voller Sonnencreme. Aber auch die Richtung des Sonnenkreises stimmt nicht. Im Sauerland und Rheinland läuft sie im Uhrzeigersinn. Aber hier im mathematisch positiven Sinn (also andersrum). Warum kann man das nicht auch vereinheitlichen? Hmmm, erstmal die Wanderwege auf Madeira 😉
[M]

Ich hätte auch noch was zur Bildung, aber das muss jetzt bis morgen reichen. Jetzt kommen noch ein paar Bilder und dann gibt es hoffentlich noch ein Abendspaziergang am Strand mit einem kühlen Quilmes![T]

Ciao,
Michael y Tanja

3 Responses to “Schegamos a Trelew – En el autobus a Puerto Madryn”

  1. roberto2011tami sagt:

    Hi – muss ich euch einfach zuschicken – so sieht eure Halbinsel von oben aus – und für Dich Tanja müsste der Artikel doch echt interessant sein – vielleicht siehst Du davon ja was unter Wasser:

    http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=76401

    Hau mich jetzt auch mal hin – gute Nacht aus alemania – Roberto

  2. roberto2011tami sagt:

    Na GOTT SEI DANK – IHR HABT U R L A U B!!!!!!!!!!!!!!!
    und sicher 110%ig verdient – aber von wegen der Bemerkung von Heinz „Urlaubskoller“ – zuerst bin ich bei dem Bericht nicht durchgestiegen – dachte doch tatsächlich, ihr seid nun doch mit dem Bus gefahren – aber dann – im Laufe der Historie – wurde schnell klar – plötzlicher Abflug von BA nach Trelew und dann ins Hotel da in den Hafen. Sauber – wieder eine weitere Etappe geschafft.
    Aber sonst alles im grünen Bereich?? „Lexikalisch“ – was ist das denn für’n deutsch, oder bin ich da nicht so uptodate – na ja – könnte schon sein 🙂
    Wenn Du das dann mit der Sonne, dem Wasser und was da sonst noch alles so anders ist oder auch nicht, dann viel Spass beim Tauchen und bei den Pinguinen – wo ihr hoffentlich so richtig was Schönes seht und erlebt. Tanja – die Idee mit dem kühlen (deutschen) Bierchen nehme ich gerne auf – ich wünsche euch was – bleibt sauber – von wegen der Asche – tschüss für heute Roberto

  3. HeinzLmann sagt:

    Hey, hast du schon den Urlaubskoller, biste verwirrt?
    Dann empfehle ich die nächste Reise in den hohen Norden, dann passen deine Kindheitserinnerungen und Schulbildung wieder. :))
    Nicht´s für ungut. Klasse Unterhaltung für die Daheimgebliebenen.
    Weiter so! Heinz

Leave a Reply