Gemütlich weiter auf der Cuarenta nach Cafayate

Cafayate, Hotel Asturias, 24.11.2011, 18:30

Vor der Abfahrt haben wir dem ehemaligen Besitzer unserer heutigen Bleibe noch einen Besuch abgestattet. Das gibt uns Gelegenheit, von der Haccienda noch ein Paar Bilder nachzureichen, um Euch ein bischen neidisch zu machen. [T]

Innenhof

Innenhof

Eingang

Eingang

Der letzte Gobenador von Salta

Der letzte Gobenador von Salta

Auch auf der Weiterfahrt auf der längsten Strasse der Welt, der Route National (RN) 40, der Cuarenta, nach Cafayate haben wir weiter Land und Leute kennengelernt. Am Wegesrand fanden wir Weinanbaugebiete, endlos Berge in verschieden fantastischen Ausprägungen und natürlich auch wieder Kakteen.
Ca. 20 km vor San Carlos haben wir eine Anhalterin mitgenommen. Sie hatte ihren 85 jährigen Vater besucht, der noch alleine in seinem Haus irgendwo da wohnen muss.

Entspannung am Pool

Entspannung am Pool

Nun haben wir „unser“ Hotel mit Pool gefunden und ausgiebig genutzt. Zwischendurch haben wir noch eine Kleinigkeit gegessen und dabei einer Frau bei der Verrichtung ihres täglichen Geschäftes beobachtet. Sie putzt die Scheiben der an der Plaza geparkten Autos und setzt sich dann auf eine Bank und wartet, bis die Besitzer kommen und weiter wollen. Das die Scheiben sauber sind können die Fahrer zum einen daran erkennen, dass sie durchschauen und den Staub der Cuarenta nicht mehr sehen oder, was noch einfacher ist, daran, dass ein Scheibenwischer von der fleißigen Putzerin hochgestellt wurde.
Da wir sie ja beobachtet haben und wussten was kommt, ist Tanja ihr entgegen gegangen und hat unseren Obulos direkt entrichtet.
Eine weitere Ausfahrt in die Umgebung heute Nachmittag haben wir ausfallen lassen. Unsere Reisegruppe hat einstimming beschlossen, am Piscina zu faulenzen, zu lesen und die glitschigen Stufen des Pools herunter ins Wasser zu stolpern. Die genialen Bilder der Berge im Abendlicht müssen wir uns nun einfach ausdenken. Wir freuen uns auf Zusendungen Eurer Zeichungen, Gemälde oder Bilder 🙂
Ein Lokal für heute Abend ist auch schon ausgespäht. Es liegt direkt dem Hotel gegenüber. Abends soll’s da dann auch noch eine Pena (Show) geben. Bin ja mal gespannt.[M]

Ich bin schon geduscht, darum darf ich auch mal an den Rechner. Unsere gute Tat heute, die Anhalterin hat sich reichlich revanchiert mit Geschichten und Informationen über die Region. So wird dort nicht nur Wein, sondern auch Gemüse (Tomaten, Zwiebeln etc.) angebaut. Ausserdem hat sie uns leicht schaudernd berichtet, dass in einer der Quebradas (Nebenflüsse, die in der Regel nicht mit einer Brücke, sondern nur mit einer Furt versehen sind), noch Anfang November ein Kleinlaster weggespült worden ist. Dabei fängt die Regenzeit mit heftigen Schauern normalerweise erst Mitte Dezember an.
Es ist schwer vorstellbar, dass dort solche Wassermassen abgehen, denn heute waren alle Quebradas trocken. Aber über den Bergen hatten sich ein paar Wolken zusammengebraut und wahrscheinlich hat es dort auch geregnet. Hier zum Glück nicht 😉

So, jetzt habe ich auch endlich mal Zeit für einen geographischen Exkurs über die Tageslänge. Bisher waren unsere Aufenthalte und Urlaube in den Tropen geprägt von den kurzen Tagen von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends. Hier sind wir aber jetzt schon so weit südlich, dass es erst nach 20 Uhr dunkel wird: Das ist sehr nett für längere Erkundungstouren. Bei den Gletschern in El Calafate wurde es sogar erst gegen 22 Uhr richtig dunkel, das sind dann fast so schöne Sommerabende wie bei uns!

Und noch ein Exkurs, diesmal wirtschaftsgeographisch: Obwohl dieses und auch das von uns als erstes kontaktierte Hotel ziemlich leer aussieht, wurdeuns in beiden Fällen nur ein Superior-Zimmer angeboten, das ca. 100 AR$ (17€) teurer ist als der Standard. Und das sogar mit der Gefahr, dass wir einfach wieder weg gehen. Da stellt sich die Frage: Gibt es Standard-Zimmer nur für Argentinier? Erwarten sie noch große Reisegruppen am Abend? Oder ist es einfach die Hoffnung, dass man das Superior-Zimmer nimmt?
Egal: Auch das Superior-Zimmer ist für uns bezahlbar und es hat sogar einen Balkon mit Blick auf die Kirchtürme. Der Garten mit Pool war total nett, man muss ja auch mal ein bischen abhängen.
Generell sind die Preise in letzter Zeit ziemlich gestiegen (Quelle: Unsere Anhalterin). Das ist auch daran zu erkennen, dass fast alle Restaurants überklebte Karten haben. Ich frage mich dann immer, wie die Beschäftigten des informellen Sektors (ohne festen Vertrag und Steuerkarte) wie z.B. unsere Scheibenputzerin mit diesen Preisen zurecht kommen. Das passt nicht wirklich zusammen.
So, jetzt ist es genug mit dem Bildungsblock, ich schreibe noch ein paar Postkarten, damit sich der Weg zum Briefkasten auch lohnt.[T]

Nos vemos

Tanja y Michael

One Response to “Gemütlich weiter auf der Cuarenta nach Cafayate”

  1. roberto2011tami sagt:

    Hi – nach dem Kommentar von Katharina heute nur hierzu einen lieben Gruß – Roberto

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