San Lorenzo, Hotel Hortensias, 27.11.2011, 0:20 Uhr
Pünktlich als wir ins Bett gehen wollten, hat der (oder die) Nachbarin gegenüber seine (ihre) Samstagsnacht-Diskoparty gestartet. Aber jetzt noch Washington anzurufen erscheint uns auch ein wenig spät. Und ob der was ändern kann? Eigentlich müsste er den Lärm auch hören??? Bin mal gespannt wann das Gedröhne mit den „Loca Gente“ ein Ende nimmt. Internetverbindung ist auch unterbrochen. Also erstmal kein Upload der fehlenden Bilder oder neuer Nachrichten. Verspricht ’ne tolle Nacht zu werden… [M]
Salta, Aeropuerto, 27.11.2011, 12:20 Uhr
Wie wir heute morgen beim Frühstück erfahren haben, war der Grund für den Lärm die Geburtstagsparty zum 18. des Sohn der Nachbarn. Auch die Großmutter des Jungen wurde bei Washington einquartiert, um etwas Ruhe zu haben. Washington hatte dann gegen 2 auch die Polizei informiert. Diese muste wohl zweimal eingreifen, damit Ruhe wurde. Wir beide haben davon aber nichts mehr mitbekommen, da wir erschöpft von der Tagesfahrt in die Kissen gesunken sind.
Beim und nach dem Frühstück haben wir dann noch mehrere Mitglieder der Familie kennengelernt. Darunter auch Ricardo, der früher in Kassel in der Bundesliga Tennis gespielt und als Trainer gearbeitet hat und nun in Argentinien Tennisplätze baut und mit seinem Bruder einen Tennisclub betreibt. Es war wirklich ein sehr schöner Aufenthalt in Las Hortensias. Zum Abschluss wurden wir noch von allen herzlich umarmt und sogar von Washington zum Flughafen gebracht. Eingecheckt haben wir dann wieder alleine. Komisch war nur, dass keine Schlange vor uns am Schalter war und der Flug mit „on time“ angezeigt wird. So blieb auch noch etwas Zeit für eine warme Mahlzeit. Einen „Hamburger“ bezeichnen wir mittlerweile nicht mehr als Fastfood, er hat es eine Kategorie höher, bis zum „Hähnchenschnitzel“ gebracht. Fastfood in Form von Empanadas vom Vortag, Müsliriegeln und Papas Fritas (Chips) gab’s gestern im Zug. Wir hatten uns den Rat zu Herzen genommen und unseren eigenen Reiseproviant mitgenommen. Ich glaube das war gut so, denn beim Gang durch das Zugrestaurant lagen einige Reste unaufgegessen auf den Tellern. Dies bestätigte das „Frühstück“ und der „Kaffee“, Medialunas und Kuchen, den ich eher trocken und fad fand.[M]
Argentinien, Irgendwo zwischen Salta und Iguazu, 15:00 Uhr, Aussentemperatur ca. -42 Grad Celsius
DANKE an unsere bewährten Daumendrücker: Wir sind quasi pünktlich gestartet und der Pilot hat sich grade gemeldet, perfekte Wetterbedingungen verkündet und die Landung für 15:45 Uhr versprochen!
Die Maschine ist besser ausgestattet als unser Langstreckenflug mit Iberia: Es gibt ein Video-Syystem so dass ich neben dem Schreiben noch ein Video über die Präsidentin Argentiniens sehen kann. Schon witzig: Sie zeigen den gleichen Blick vom Präsidentenpalast auf die Plaza, den wir auch genossen haben (war auch im Blog).
Auf der Fahrt zum Flughafen hatten wir nochmal ein sehr nettes Gespräch über Reisende im allgemeinen, und Washington meinte, dass er sich immer über Gäste freut, mit denen er ein wenig plaudern kann.
Irgendwie ist er wie eine gute Mischung aus zwei mir bekannten Herren aus Essen und aus Anrath. Mit dem Essener teilt er die Art Geschichten zu erzählen (erstmal mit der Familiengeschichte anfangen und am Ende eine Pointe) und mit dem Anrather seine unbedingte Bereitschaft, Gäste mit allem möglichen zu Unterstützen (ich erinnere mich da an einen sehr schönen Urlaub in Lanzarote).
Die Zeit heute morgen ist auf jeden Fall wie im Flug verflogen. Wir haben uns dort wie zu Hause gefühlt. Muchas Gracias![T]
Mittlerweile hat sich die Landschaft unter uns von einem eher staubigen rot-braun-gelb in saftiges grün verwandelt. Mir scheint als habe auch soeben der Landeanflug begonnen. Zeit abzuschalten. [M]
Hotel Jasy, Puerto de Iguazu, 27.11.2011 21:30 Uhr
Jetzt sind wir im Paradies angekommen! Tropisch grüne Vegetation, rote Strassen, feucht-warm und unser Hotel ist ein Traum: Ein riesiges, zweistöckiges Zimmer mit viel Holz, Kühlschrank und eigenem Balkon mit Blick auf den tropischen Garten inkl. Pool. Noch vor dem Hotel-Personal wurden wir von unseren britischen Freunden empfangen, die schon seit drei Tagen hier sind.
Nach kurzer Entspannung am Pool haben wir uns tatsächlich nochmal aufgerafft und sind zu Fuß Richtung Zentrum. Schon die Taxifahrerin hatte uns ungefragt versichert, dass es hier sehr ruhig und sicher sei, man könnte sich unbesorgt auch nachts auf allen Strassen herumtreiben. Nach all den quadratisch angelegten Städten ist Iguazu das völlige Chaos: Es gibt eine Kreuzung mit 7 Strassen!
Wir haben aber Dank des Navi (DANKE an meine Sippe für dieses Geburtstagsgeschenk, es hat uns sicher durch alle Städte und mit dem Leihwagen auch durch die Landschaft gelotst) den direkten Weg zur Rheinuferpromenade gefunden (ok, der Fluss heisst anders, aber das Ambiente stimmt fast). Dort trifft sich halb Iguazu zum Klönen und Mate-Trinken, ein jeder mit seiner Thermoskanne. Das geht echt von der Gruppe Halbwüchsiger auf Mofas über das frisch verliebte Pärchen, die Mütter bis zu den altgedienten Ehepaaren: Man kommt mit Decke oder Plastikstuhl, Thermoskanne und Mate-Becher und lässt die Zeit an sich vorbei ziehen.[T]
Endlich wieder mal ein Dreiländerpunkt! Hier kann man (und frau) sich wohlfühlen, genau wie in Basel. Tropisch. Tropisch heißt: Das Wasser läuft einem ohne weitere Anstrengung einfach so aus allen Poren. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil es fast Allen so geht. Ausserdem gibt es Gelegenheiten genug den Flüssigkeitsverlust wieder auzugleichen. Auch wird das wohl alles nichts gegen die Erfahrung morgen sein. Mache mir schon Gedanken um die Kamera. Bereue, den wasserdichten Sack und den Südwester nicht mitgenommen zu haben. Jetzt werden wohl ein, zwei Plastiktüten reichen müssen, um Objektiv und Body vor Überschwemmung zu bewahren. Nach dem Regen auf Juist war für das Objektive ein Service notwendig, so weit soll es hier nicht kommen, da noch weitere Stationen auf uns warten. Aber ohne Kamera würde ich da nicht hinwollen: zu (mit) den größten (wenn auch nicht den höchsten) Wasserfällen die es hier auf Erden gibt. Habe jetzt keine Lust zu googlen, aber Konkurrenz hinsichtlich der größten Fälle sind, glaube ich, u.a. die Viktoriafälle. OK habe doch mal nachgesehen. Bin zu müde für Korinthenhacken. Schaut doch einfach mal bei Wikipedia nach.)
Heute im Pool wurde ich von unseren kleinen englischen Freunden aufgefordert der Kampfrichter beim Kopfsprung zu sein. War gar nicht so einfach. Es war ein Springen Kopf an Kopf, dass Alvaro 23:22 für sich gegen Omar entschieden hat. Omar hatte Pech beim ersten Sprung. Mit ner „6“ (von 10) konnte er die „9“ und 2x „7“ leider nicht mehr wettmachen. Jetzt ists spät. Wir müssen noch klären, wann es morgen früh losgehen soll. Zur argentinischen Seite wollen wir mit dem Bus. [M]
Nur, damit Ihr Euch das richtig vorstellen könnt: Wir sitzen unter freiem Himmel auf der Terrasse, um uns herum bellen die Hunde und presslufthammern die Grillen (zirpen kann man das echt nicht mehr nennen bei dieser Lautstärke).
Auf dem Tisch stand neben dem Steak auch noch ein Sektkühler für die Literflache Quilmes und es gibt sogar ein WLAN: Da ist das Bloggen dorch wirklich eine Lust! [T]
P.S.: Im Block aus den Bergen gibt es noch ein paar zusätzliche Photos!
Tags: 3-Länder-Punkt, Iguazu
Hallo Ihr Zwei,
pima, dann war das D-drücken doch erfolgreich. Zur Zeit scheint ihr ja wirklich Glück zu haben. Hoffentlich geht es jetzt so entspannt für euch weiter.
Übrigens: M, die Korinthen werden nicht gehackt!
Denk mal drüber nach!
Liebe Grüße aus dem abends und nachts schon sehr kalten Brilon ins tropische Dreiländereck.
Christa
Hallo Leute dort im Dreiländereck – dem Blinddarm im Norden Argentiniens.
War nicht einfach die richtige Stelle auf maps zu finden – aber . . . .
So, dann seid ihr also heute – am Montag zu den Wasserfällen incl. ordentlich nass werden, oder??
Schön das euer „adios Salta“ ja wohl absolut positiv war und ihr so einen entspannten Flug über eine neue Landschaft hattet.
Danke Tanja für Dein Erinnern an alte Zeiten.
Hast Du denn den Köpper vorgemacht – von wegen so müsste der gemacht werden??
Um euch auch mal den Hals lang zu machen – anstatt immer Steak, gab es gestern vom Weihnachtmarkt „Grünkohl mit Mettwurst“ und auch mit nem leckeren Bierchen dabei – ist ja auch nicht sooooooo schlecht.
Falls jemand eure aktuelles Hotel sucht – unter „jasy“ ist es so gut wie nicht zu finden – aber hier – hieß vorher „Los Troncos“: http://www.hotellostroncosiguazu.com/ – ist das ein tolles Hotel – wie habt ihr das denn bloss gefunden – hat doch nur 10 Zimmer – felicidades!!
So dann schau ich mir noch die eingestellten Fotos an und hoffe ihr kommt von den Wasserfällen wohlbehalten zurück und macht – nach eurer Trockenlegung – wieder einen tollen Reisebericht.
Tschüss ins Dreiländereck und verirrt euch nicht nach Brasilien oder Paraguay
Roberto