Estancia „La Juanita“ nahe Chascumos, 30.11.2011, 11:20 Uhr
Es ist wie eine Zeitreise. Und ein gutes Beispiel dafür, wie Vorstellung und Realität doch von einander abweichen können.
Meine Vorstellung der Estancia sah in etwa so aus wie „Las Hortensas“. Modern, Zimmer mit 2 Stühlen oder Liegen auf der Veranda und viel Sonne.
Stattdessen haben wir hier einen urig gemütlichen Platz gefunden, in dem die Zeit in 1920er/30er Jahren stehengeblieben scheint. Die Einrichtung passt perfekt zu diesem historischen Herrenhaus mit Hirschkopf (10 Ender aus dem Süden) und alten Silberkannen und -schüsseln auf dem Tisch.
Als Willkommenstrunk haben wir einen Tee angeboten bekommen, bei dem wir nun staunend in einem Ledersofa mit Armlehnenschonern sitzen und nicht so recht wissen wo wir gelandet sind.
Irgendetwas fehlt? Die Gebrauchsanweisung! Warum sagt uns keiner, wie wir nun die uns verfügbare Zeit nutzen können? Einfach nur sitzen und Tee trinken? Wir müssen uns erst an diesen Gedanken gewöhnen, dass kein Reiseführer oder Prospekt beschreibt, wie die Seele zu baumeln ist.
Heimelig rauscht der Wind ums Haus und ruft uns doch mal an die Lagune zu gehen, um die nahe Umgebung zu erkunden.[M]
Estancia „La Juanita“ nahe Chascumos, 30.11.2011, 23:20 Uhr
Sich überschlagende Ereignisse und Ruhe satt. Was haben wir heute alles erlebt!
– 2x Platten (erst vorne, dann hinten) bei unserer Ausfahrt mit den für uns viel zu kleinen Fahrrädern (Vietnam 2007 lässt grüßen!)
– 2 große Hunde, die und auf Schritt und Tritt und Rad überall hin gefolgt sind
– 3 leckere Mahlzeiten, über Tee (um 11:30), Mittagessen (um 13) , Kaffee (um 18) und Gnocci (um 21 Uhr)
– ein alter Pelota Platz
– Eine Stute mit ihrem Fohlen
– den Besitzer aus Neuseeland getroffen
– 37 große und 945 kleine Vögel
– ein gemütliches Nebengebüude mit hunderten alten Krempelteilen: Von alten Reitstiefeln über Rechenmaschinen, Lexika, Wörterbüchern, leeren Flaschen, Bildern, Pokalen, Safes und und und vollgestellt, in dem auch noch eine Fernsehecke und ein Billardtisch untergebracht sind
– endlose Weite – Hunderte von Rindern verlieren sich völlig in der Weite der saftigen Pampa
– eine Bank zum Sonnenuntergang gucken (laut Navi waren haben wir 41min vor Untergang angefangen zu warten) -> die Sonne ist dann auch pünktlich, wie zuletzt Aerolineas Argentinas, hinter der Laguna verschwunden
– eine Mitbewohnerin, die bei Aerolineas als Anwältin arbeitet und mit der wir (meistens Tanja) uns bestens Verstehen (wir haben ja auch nur noch 2 Iberia Flüge vor uns 😉 )
- Blick gen Osten -Sonnenuntergang
– ‚Aqua con gas‘ am Bett
– Sterne ohne Ende [M]
Dem ist nix hinzuzufügen [T]
Hasta luego – vielleicht bleiben wir aber auch einfach hier…..
Tanja y Michael
Tags: Estancia, La Juanita
Hallo ihr Lieben,
ich hatte jetzt ein paar Tage Reisebericht nachzuholen, war aber durch den Rest der Family immer auf dem LaufendenM dass ihr gesund und putzmunter seid. Wenn Frau so mehrere Tage hintereinander liest, dann hört sich dass einfach nach einer traumhaften Geschichte an. Wenn ich mich dann erinnere, dass ihr das tatsächlich alles live erlebt: Gigantisch!!!
Noch eine wunderschöne Zeit wünsche ich euch
Tina
So ein bisschen mach ich auch auf Weihnachtsstimmung: Licterketten in der Bude (reichlich), Kerzen jawohl, selbstgebackenes Spritzgebäck, ja Tanja auch Kokos, und das Heizkissen im Rücken, obwohl beim Lesen eurer Berichte vergesse ich meine Körpertemperatur und bin fasziniert von euren Worten und Fotos…
jo mei – die Gouchos san widder doa – guat so! Hi und hola in die Pampa, Ohweia – gleich bei den ersten Zeilen einer versuchten Beschreibung eures Pampahotels dachte ich mir, wenn dat man jut jeht – ACHTUNG AUSWANDERGEFAHR! Und dann kommt doch tatsächlich am Schluß auch so ’ne Bemerkung in die Richtung. Geniest es einfach – denn da zu leben, wo es im Urlaub so richtig toll ist, sieht dann im Alltag meistens ziemlich anders aus.
Sag mal Michael, warst Du vorher schon mal da?? Schau Dir mal auf der Seite eures Etablisementes das 12. Foto der galerie an – bistet oder net?!
Ihr seid voll zu beneiden für eure Tour – ich frga mich nur immer wieder – speziell jetzt mit „La Junita“ – wie habt ihr all diese Fleckchen in Argentinien gefunden – super!
Dann passt mal schön auf, daß ihr vor lauter relaxen, Sonnenuntergänge, verdammt viel und lecker Essen, den Abflug Richtung Osten möglichst nicht verträumt.
In diesem Sinne, merci vielmals für die tollen Eindrücke und ich wünsche euch, einfach noch eine schöne Resturlaubszeit – ob mit oder ohne Platten.
Ätsch – wir haben heute alle DAS ERSTE TÜRCHEN aufgemacht – ihr auch?
Ciao bis denne
Roberto