Peninsula Valdez – Bleibende Eindrücke von den Meeressäugern

Puerto Madryn, Hotel Muelle Viejo, 21.11.2011, 22:20

Gauchito Gilles - "Altar" am Wegesrand

Gauchito Gilles - "Altar" am Wegesrand

Leider konnten wir unser wirklich angenehmes Hotel heute nicht geniessen. Da müssen wir Euch leider enttäuschen. Nach dem Frühstück war erst noch Orga angesagt: Abflug und die nächste Station planen. Da auf die Flugpläne im Moment nicht so wirklich Verlass ist, können wir nur hoffen, dass wir morgen Abend auch weiterkommen. Tanja wird dazu gleich nochmal ihre eMails prüfen, auch wg der Hotel für unseren nächsten Stop.

Schotterpiste - Kilometerweit voraus sind andere Autos erkennbar

Schotterpiste - Kilometerweit voraus sind andere Autos erkennbar

Nach der Orga sind wir um die Ecke, um uns einen Mietwagen für den Ausflug zur Halbinsel Valdez zu besorgen. Der wurde nun zwar etwas teurer als am Samstag noch avisiert, dafür aber auch ’ne halbe Nummer größer. Noch volltanken und dann raus aus der Stadt. Die Strecken hier sind echt unglaublich. Wir sind in Toto einige Stunden über Schotterpisten gefahren. Erste Station war Piramides, von wo aus wir auf Wassertransport umgestiegen sind. Tanja ist schon staubfrei und kann dann erstmal übernehmen. Bis später.[M]

Soooo süß!

Soooo süß!

Für unsere Tierfreunde: Argentinien sollte Euer Traum Reiseziel sein. Hier gibt es nicht nur die Seelöwen zum Anfassen, sondern auch Pinguine total nah, Wale, Seeelefanten, Guanakos und sonstiges Getier, alles frei herumlaufend während die Menschen meistens durch Zäune abgetrennt sind.

Nach den ersten 100km über asphaltierte Strasse haben wir heute Mittag zunächst auf einem Whale-Whatching Boot angeheuert. Es gab genaue Anweisungen, wie wir uns bei einem Wal zu gruppieren haben, damit alle etwas sehen können ohne die Seite zu wechseln (so ein Boot ist schon etwas anfällig für ungleiche Gewichtsverteilung). Als dann der erste Wal auftauchte gab es trotzdem große Aufregung, aber kurz danach trat eine andächtige Stille ein: Alle waren total fasziniert und hatten nicht mal mehr Zeit verzückt zu kreischen.

Er bläst (laut!)

Er bläst (laut!)

gelangweiltes Rollen

gelangweiltes Rollen

Wale - ganz nah

Wale - ganz nah

"Köpfchen" aus dem Wasser

"Köpfchen" aus dem Wasser

"Schwänzchen" in die Höh

"Schwänzchen" in die Höh

Um diese Zeit sind in der Bucht von Puerto Piramides Wal-Mütter mit ihren Jungtieren. Die Jungen liegen so an der Oberfläche herum, während die Mütter nach Plankton tauchen und ab und zu vorbei schauen, ob alles ok ist. Wenn das Tauchen der Mutter zu lange dauert, kann so ein Jungtier auch schon mal gelangweilt mit der Schwanzflosse auf dem Meer herum platschen.
Unser Boot war mitten zwischen den Walen, immer wieder tauchte ein Kopf oder ein Rücken oder ein Schwanz auf um dann langsam wieder zu verschwinden.

Um zu den anderen Tieren auf der Halbinsel zu kommen, geht es dann über Schotter-Pisten. Eine ziemlich staubige Angelegenheit, aber lohnenswert. [T]

Auf dem Whale-Watching Boot von Bottazzi haben wir zufällig auch die 6-köpfige Familie wiedergetroffen, die mit uns von El Calafate kommend in Buenos Aires gestrandet ist. Sie hatten einen Flug später nach Trelew genommen, damit die beiden Kleinsten nicht völlig nebn der Spur laufen. Auf dem Boot war gut zu beobachten, dass die beiden Minis ganz andere Sorgen als Wale hatten. Viel wichtiger war der Streit um ein kleines Spielzeug und der erschöpfte Schlaf danach 🙂 Mit dem Vater hatte ich mich hinterher noch unterhalten. Er selbst ist wohl sehr engagiert bei Projekten zu Kinderbetreung im Gaza-Streifen, wo er selbst aber nicht hin darf, da ihm die Einreise verweigert wird. Umso mehr war er von Kinderprojekten beeindruckt, die er in Peru besucht hat. Ich hatte in seinem Blog zuvor schon kurz einen Blick geworfen. Dort hatte er eindrucksvoll berührend beschrieben, wie ein 12jähriges Mädchen ihren betrunkenen Vater nach Hause brachte. Insgesamt scheint das Leben der Kinder, die in diesem Projekt in Peru betreut werden, wohl geprägt von Alkoholismus des Vaters (Eltern?) und Prügelei zu sein. Habe mir vorgenommen, seinen Blog mal im Detail zu lesen. Hier komme ich nicht dazu, da wir selbst eine Menge neuer Eindrücke gewinnen und verarbeiten, für die eine Menge Zeit am Tag drauf geht. Der Nachmittag gestern am Strand war eher nicht typisch für unsere Zeitgestaltung.

Dann schon eher der Tag heute. Faszinierend, wie diese riesigen Wale so bedächtig und vorsichtig um die Boote gleiten. Als wenn sie den Kontakt suchen und wissen, das diese Begegnungen die Zahl der Menschen erhöht, die nicht auf Seiten der Walschlächter sind. Vielleicht erreichen sie sogar bei dem einen oder anderen noch etwas mehr? Unglaublich auch die Geräusche, die beim Ausblasen entstehen. Man bekommmt eine gute Vorstellung von dem Lungenvolumen was hinter diesen Aktionen stehen muss.

Nach den Walen ging es wieder auf die Schotterpiste, um zunächst bei den Magellan-Pinguinen (sooo süß 🙂 aber brüllen wie die Esel!) und 1 km danach oberhalb einer See-Löwen Kolonie Station zu machen. Die (Spazier)wege waren erfreulich kurz, der Genuss dafür umso länger. Schon interessant, das Ganze mal andersherum zu erleben. Die Menschen hinterm Zaum, betrachtet von den Tieren.

Kampf oder Knutschen?

Kampf oder Knutschen?

Schließlich im Norden nochmal See-Löwen geschaut. Da gab’s Kämpfe und Faulenzen, Beißen, Kratzen und einfach nur Fell jucken zu sehen. Cool war das fest stationierte Fernglas, das die Tiere mit ihren großen Augen und Bisswunden im Fell ganz plastisch nahe brachte. Leider gibt mein Kameraobjektiv das so nicht wieder 🙁

Und dann der Ritt in die Nacht Richtung Puerto Madryn. Da haben wir dann Schafe, Pferde, Gunanakus und Laufhühner ins Bett gebracht.

Eines von vielen

Eines von vielen

Zurück im Hotel haben wir als erstes gecheckt, ob sich Reaktionen und Kommentare im Blog finden. Wir sind auf neue Kommentare mindestens ebenso gespannt wie Ihr auf neue Nachrichten.
Da der Tag aber nun rum ist, treffen wir morgen früh noch eine Bildauswahl und dann falle ich neben Tanja in einen hoffentlich erholsamen Schlaf. Denn morgen wird wieder anstrengend. Erst Orga, dann Pinguine und dann Flughafen.
[M]

6 Responses to “Peninsula Valdez – Bleibende Eindrücke von den Meeressäugern”

  1. Christa sagt:

    Einfach beeindruckend!
    Drücke euch die Daumen, dass es nun so weiter geht!

    Viel Erfolg!

    Christa

  2. HeinzLmann sagt:

    Kann mich Roberto nur anschließen.
    Einfach klasse, euren Urlaub so zu verfolgen.
    Mann fühlt sich dabei.

    Alles Gute und noch viel Spass ihr beiden.

  3. HeinzLmann sagt:

    Kann mich Roberto nur anschließen.
    Einfach lasse, euren Urlaub so zu verfolgen.
    Mann fühlt sich dabei.

    Alles Gute und noch viel Spass ihr beiden.

  4. Vielberg sagt:

    Hallo, ihr Urlauber,

    wir denken, dass so langsam auch der Urlaub sein Recht bekommt. Die Bilder, verbunden mit den Berichten lassen einen ahnen, wie toll es dort ist. Ja, so lernt man auch als „Daheimgebliebener“ mal ein Stück der weiten Welt kennen.

    L.G.
    O. Heinz und T. Rita

  5. Kathi B. sagt:

    will auch:(
    😀

  6. roberto2011tami sagt:

    Hi ihr Wale watchers, habt ihr bei so einem „Gauchito Gilles“ für einen guten Start mit dem nächsten Flieger gebetet 🙂

    Junge Junge – mal wieder super Fotos und ein toller Bericht – muss doch irgendwie ein beängstigend sein, wenn da so riesen Pötte neben einem auf- und untertauchen. Woher die wohl wissen – treff ich jetzt das Boot oder nicht.

    So das war’s mal ganz kurz – Katharina liest gerade auch mal alles von Euch nach und wird bestimmt ihren gut gemeinten positiven Senf dazu ab geben.

    Tschüss y mucho suerte con el vuelo proximo.

    Roberto

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