Hotel Fertilia, Buenos Aires, 02.12.2011, 19:15 Uhr
Nach einem sehr schweren Abschied von „unserer“ Estancia, sind wir jetzt
zurück in der großen Stadt. Inzwischen sind wir ja schon sehr erfahren hier, darum haben wir uns in ein Taxi gesetzt und ein paar ruhige Stunden im Museum verbracht. Pech für unsere Leser, das ist einfach nicht so spektakulär und mit tollen Photos verbunden. Immerhin haben wir jetzt das Gefühl, etwas mehr über Evita zu wissen. Sie musseinen guten Geschmack (oder gute Berater) gehabt haben, alle dort ausgestellten Kleider sehen richtig gut aus und man könnte sie immer noch tragen.
Der Bummel zur Museums-Meile mit dem Kunstmuseum führte uns mitten durch das Nobel-Viertel Recoleto. Hier gibt es sehr vornehme Geschäfte, Modesalons und Nagelstudios: So sieht es auch in Paris aus. Dazwischen immer wieder die professionellen Hundeausführer: Mein Favorit war die Frau mit 9 Hunden der unterschiedlichen Rassen und Größen an der Leine – Respekt.[T]
Naja, zum in ein Taxi steigen benötigt es nicht wirklich Erfahrung bzw. Ortskenntnis, was der oder die eine oder andere zu bestätigen vermag. Ich glaube, was meine Tanja meinte ist, dass wir beide nach 3 Wochen keine Notwendigkeit mehr darin sahen, die Stadt ‚direkt‘ und hautnah (sprich per Bus, zu Fuß oder Metro) zu erkunden. Das Ausprobieren und Eintauchen ins Land haben wir halt schon hinter uns. Wir wollten einfach nur noch schnell von A nach B kommen. Und ich gestehe: da das Metronetz hier nicht sooo dicht ist, wollte ich auch nicht noch „Stunden“ herumlaufen um zu Evita ins Museum zu kommen.
Im Museum wurde zwar geschildert, dass Evita die Menschen gespalten hatte, die einen liebten, die anderen hassten sie. Warum sie jedoch gehasst wurde, ist für mich nicht so richtig klar geworden. Vermutlich, weil ihre Arbeit für die Verbesserung der Lebensqualität der unteren Schichten und das Frauenwahlrecht bei den Hassern mit der Kehrseite der Medaille verbunden war. Insgesamt finde ich, erzählt das Musical recht gut ihre Geschichte, macht dabei für meine Begriffe auch klar, warum sie gehasst wurde. Also: schaut Euch das Musical oder den Film an.
Das Stück zum Museo de las Bellas Arte sind wir anschliessend durch Recoleto geschlendert,um danach noch ein Weilchen im Park bei der riesigen Metallblume „Floralis Generica“ zu sitzen, die ihre Blüten mit dem Verlauf der Sonne öffnet und schliesst. Bis auf ein paar Tage, zB Weihnachten, da bleibt die Blüten den ganzen Tag auf. Als wir da so in der Sonne saßen haben ich mich auch auf die Estancia zurückgesehnt. Einfach nur sitzen bis die Sonne untergeht und dann ein, zwei Schritte bis zum Abendessen. Hach, war das schön![M]
Im Gegensatz zu uns waren die Portenos (wie die Ureinwohner von Buenos Aires heissen) sehr aktiv: Joggen, Frizbee (oder so ähnlich), Inliner, Biken, Gitarren- und Trommelmusik: es war richtig was los im Park. Eine sehr schöne Stimmung zum Wochenausklang!
Wir haben uns jetzt beim bloggen so weit erholt, dass wir uns auf den Weg zu einem Restaurant im hochmodernen Hafenvirtel machen. [T]
Nos vemos
Tanja y Michael