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Ab in die Pampa

Freitag, Dezember 2nd, 2011

Estancia „La Juanita“ nahe Chascumos, 01.12.2011, 18:45 Uhr

Welch ein Unterschied: Als wir gestern hier ankamen waren am Himmel dicke Wolken und es hat gestürmt wie an der Ostsee. Die Lagune war grau und mit Schaumkronen überseht. Da weiss man wenigstens, warum wir die dicken Fliesjacken mitgeschleppt haben. Trotzdem haben wir eine Menge erlebt, wie Ihr ja schon lesen konntet.
Heute morgen war der Himmel strahlend blau, es herrschte eine leichte Brise.

Unser Wecker heute morgen

Unser Wecker heute morgen

Alles da für einen perfekten Tag auf dem Land.
Zuerst ein kleiner Morgenlauf inkl. sehr kurzem Bad im Pool (schweinekalt!). Dann das Frühstück unter dem Nationalbaum mit Blick auf die Lagune, um uns herum das Gesumm eines Bienenschwarms und viele Kolibris. Von dort wurden wir geholt, denn die Pferde seien jetzt bereit. Und tatsächlich: Vor einem Nebengebäude wartete schon Lucas mit vier gesattelten Pferden (zumindest mit je einer dicken Fell-Decke und Steigbügeln) und wir durften aufsteigen. Ich finde auf den Bildern wirkt es sehr professionell….

Gaucito Gil ...

Gauchito Gilles ...

... und seine Freunde

... und seine Freunde

Wenn man so vom Rücken der Pferde die Schaf-, Pferde- und Kuhherden inspiziert, umspielt von den zwei Hunden und das in dieser unendlichen Weite der Pampa – da fühlt man sich echt wie der Patron persönlich!

Dinner in der Halle

Dinner in der Halle

Ich hatte schon gestern beim Abendessen in der großen Halle das Gefühl, ich sitze mitten in dem Buch „Das Geisterhaus“ von Isabell Allende. Genau so mus Esteban Trueba mit seiner Gattin Clara auf dem Lande gespeist haben. Mit Kronleuchter, silberner Etagiere und Kerzenleuchtern umgeben von Ölbildern und dunklen Holzmöbeln, im Hintergrund Tango- und Opernmusik. Dazu das etwas unheimliche Geheul des Windes und die leicht klappernden Türen und Fenster: Eine sehr besondere Atmosphäre.

Asado!

Asado!

Aber zurück zu unserem heutigen Tag: Vor dem Mittagessen war noch Zeit für ein Sonnenbad am Pool. Von dort konnte man schon sehen, wie der Grill für das Asado angeheizt wurde und große Stücke Fleich langsam vor sich hinschmurgelten.

LECKER!

LECKER!

Der Tisch war wieder unter dem Ceibo Baum gedeckt, mit dreierlei Salat, leckerem Brot und Fleisch, bis wir erschöpft abgewunken haben. Zum Glück ist der Weg zum Pool und dem Sonnenschirm nicht weit!

Um uns zur Marienda (oder dem Tee) wieder Appetit zu holen, haben wir uns dann mit zwei Plastik-Kajaks auf den See getraut. Auf hier haben uns die Hunde nicht aus den Augen gelassen und sind zum Teil neben den Kajaks hergeschwommen. Die Lagune ist an den meisten Stellen grade mal einen Meter tief, überall stehen Schilfinseln zwischen denen dicke Fische springen oder Nutrias schwimmen. Auch ein paar Kormorane und Reiher waren unterwegs.

Entspannung mit Begleiter

Entspannung mit Begleiter

Der selbstgebackene Kuchen von Delia ist nun verspeist, und es bleibt uns nichts als auf den Sonnenuntergang und das Abendessen zu warten. Darum liegen wir jetzt wieder am Pool und geniessen die letzten Sonnenstrahlen. Wenn ich nicht selbst dabei wäre, würde ich denken, dass dies nur eine Tourismus-Illusion ist, die man so niemals erleben kann![T]

Pool  - Vogel - Lagun: Für das Photo musste ich nicht mal vom Liegestuhl aufstehen

Pool - Vogel - Laguna: Für das Photo musste ich nicht mal vom Liegestuhl aufstehen

Ja, ja. Es war wieder schrecklich hektisch heute ;-). Ich glaube, ich habe das erste Mal seit damals (vor ca 30 Jahren, mein Gott, wie die Zeit vergeht …) in Eisborn wieder auf einem Pferd gesessen. Vielleicht habe ich profesionell drauf gesessen, aber der Aufstieg sah etwas anders aus. Da werde ich noch ein wenig dran arbeiten müssen. Zum Glück hatte ich bei Tanjas ersten Reitstunden aufgepasst und wusste vorne und hinten zu unterscheiden.
Gestern saßen wir mit dicken Jacken und haben den Sonnenuntergang herbeigefroren, heute geniessen wir die letzten Minuten (ohne GPS leider keine Ahnung, wie lange noch) in Shorts am Pool und lesen und fotografieren und bloggen und erzählen mit dem Patron aus Neuseeland und lassen den lieben Gott einen guten Menschen sein. Der Alltag ist sooo weit weg. [M]

Hasta luego

Tanja y Michael